Dienstag, 20. November 2012

Underwater Love



Entweder könnt ich jetzt übers Guesthousen schreiben oder aber über die Unterwasserwelt. Unterwasserwelt it is und nächste Woche gibt’s dann franzosenbashing at its best.
 
Habe ich die letzten Male meine Aufenthalte noch als Schnorchelkönig gefristet, geht’s  jetzt ab. 

Open Water Diver ist das Stichwort.
Die werbenden Schilder auf dieser und jeder anderen Insel erzählen einem immer was von „besser als Sex“ „näher kommt man der Schwerelosigkeit nur auf dem Mond“ etc.pp. Und Hell Yeah, all das stimmt. 

Wie sich das hier eben so gehört gabs unser erstes Briefing von einer fränzösischen, liebenswerten Tauchlehrerin in solala-Englisch auf dem Boot während der Schiffsmotor im Hintergrund dröhnte. Whatever, kann ja auch nicht so schwer sein. Also Gewichte dran, Tank aufn Rücken,  Maske reinigen, Atemgerät in den Mund und knickknack artistisch vom Boot gefallen. 

Erster Moment: Ich bin alleine im offenen Wasser (der Rest war noch auf dem Boot). Ich klinge wie Darth Vader. Wie war das noch gleich auf dem Boot? Aber alles halb so wild, da wir erstmal ein paar Übungen machen bevor es dann in die Unterwelt geht.
10 Minuten später. Ok? Ok! Daumen nach unten. Druckausgleich. Atmen. Herzlich willkommen im Aquarium. Man kann das nicht in Worte fassen, aber wenn der erste Tauchgang gleich mal ein Wrack ist (altes Hoteldach, Tropensturm sei Dank) mit hunderten von Fischen, Fährrädern, etc. denkt man sofort an die Werbeschilder zurück und nickt eifrig mit.
5 Tauchgänge später (inzwischen gesehen und ich entschuldige mich schon jetzt für die englischen Bezeichnungen aber ich hab kein Plan wie das meiste auf deutsch heißt: Green/Hawksbill/Leatherback Turtle, Emperor Anglefish, Clown/Titan Triggerfish, Cuttlefish, Octopuss, Black Tip Reef Shark, Seasnake, Blue Spotted Stingray, Nemo, Trevallies, Lion Fish, Scorpion Fish, Boxfish, Puffer, Giant Clam, Platax, Napoleon Fish etc. um nur mal die wirklich imposanten zu nennen) steht eins fest. Tauchen ist geile Scheiße und in ein paar Tagen geht’s dann auch mal offiziell auf nen Deep Dive. Bis dato waren wir offiziell ja nur auf 18 Meter (inoffiziell auf 27 Metern). In Neuseeland gibt es dann nämlich die Möglichkeit mit Sperm Whales zu tauchen. 
Und alle so: Luke, ich bin dein Vater.

P.S Reisetag #500 ist inzwischen auch schon wieder 2 Tage her.













Sonntag, 11. November 2012

Chapter III: Warum Du in einem Büro sitzt und ich nicht.



Internationale Reisefreundschaften, ein bisschen Glück, gutes Timing und meine Liebe zu den Gilis bringen mich in die Lage ein Guesthouse zu managen.
Nach kurzen 3 Tagen des einlernens ist dann die Besitzerin auch schon unterwegs Richtung Frankreich und jetzt ist das Damai Homestay unter deutsch-englischer Führung, wobei der englische Teil sich erstmal in Singapur rumgetrieben hat. Mit zwei netten Angestellten werde ich nun also Gäste aus aller Welt (und ein paar Freunde, Cheap Cheap!) empfangen und mich vom Frühstück bis zum Mückenstich um sie kümmern. Spannend.

Da ich den Job jetzt schon ein paar Wochen mach muss ich sagen, ich liebe es. Die Menschen sind meist nett, mein Schlafzimmer ist mehr oder weniger draussen und ich bin ständig von Natur umgeben, nicht von Computern und Betonwänden. Es ist ein einfaches, aber sehr gutes Leben und nach den 8 Wochen hier schau ma mal ob des vielleicht was für die Zukunft werden könnte. 
Aber wie des halt immer so ist, nix genaues weiß man nix.

Und für alle die sich fragen warum ich hier so gerne bin, kommt her, verbringt ein paar Tage mit mir und dann werdet Ihr am Hafen weinen wenn Ihr wieder wegmüsst. Ehrenwort.









Montag, 5. November 2012

Chapter II: Bali/Flores/Gili Tralala und warum 40 Stamperl und eine Propellermaschine irgendwie zusammen passen



 Unglaublich. Ich war sehr erstaunt als der Flug von Melbourne nach Denpasar (angegeben mit 6:20 Stunden) nach 4:58 Stunden bereits in Bali gelandet ist. So mag ich das, so kann das weitergehen. 
In Kuta quasi aus dem Taxi gehüpft und meinem bayerischen Reisepärchen Flo & Flo in die Arme gefallen. Zufälle gibts. Der Rest des Abends war ein wilde Mischung aus Bier, Schnaps, 18 Schachteln Zigaretten (gefühlt) und dem guten Gefühl, dass eine lange Freundschaft durch nichts zu ersetzen ist.

Am nächsten morgen sah die Welt schon anders aus, gscheide Restfetten (ahoi Wien) und eine Propellermaschine von Wings Air haben die Gesamtsituation nicht wirklich besser gemacht. Aber bevor wir nüchtern waren sind wir auch schon in Flores gelandet. Flores du Wunder.
Zum zweiten mal dort, zum zweiten Mal von der unglaublichen Schönheit des Komodo Nationalparks weggeblasen. Auf dem Plan: 4 Tage, 3 Nächte auf einem Boot Richtung Lombok. 
Wir waren dann auch 4 Leute und 5 Besatzungsmitglieder. Low Season sei dank. Nach Rinca und Komodo gings dann endlich zur Sache und nachdem ich Monate darauf gewartet hab, sahs innerlich aus wie Weihnachten für nen 8-jährigen. MANTAPOINT! 
Ich könnte Blogeinträge über diese Tiere schreiben weil es einfach nichts vergleichbares gibt. Anmut, Größe und ein bisschen angsteinflößend mit einer Spannweiter von 5 Metern+. Der Whitetip Reef Shark der kurz durchs Bild schwamm war dann auch nur halb so faszinierend um ehrlich zu sein.  Danach gings dann wirklich zur Sache, rauhe See, der ständige Lärm des Motors, erbarmungslose Sonne. Kurzum ich war froh als wir in Lombok waren. Auch wenn der Wasserfall inkl. Pool auf Moyo Island und die anderen Schnorchelspots wirklich gut waren (Weiteres Highlight war natürlich meine "Bootsfahrt" in einem ausgehöhlten Baustamm, in stockfinsterer Nacht auf eine Insel die Seefahrer als Open Air Bordell benutzen. Die MS Chimney war ohne Zigaretten und ich als Tourguide durfte dann wieder mein Leben riskieren um Kippen zu besorgen.
Kurz nachdem anlegen war ich dann von ca. 25 heiratswilligen Frauen umzingelt die a, meine Nase berührern wollten und b, herausfinden wollten ob die Nase-Johannes Beziehung denn auch wirklich stimmt. Die zwei Crewmitglieder haben sich den Arsch abgelacht. Ich auch.Zigaretten und Erdnüsse für den Kapitän in der Tasche sind wir dann auch schnell wieder abgehauen.) 
Kurz über Lombok. Dann Gili Tralala, einheimische Freunde treffen und eine Woche Spaß, Schnorcheln und Quatschen was das Zeug hält. Flo I macht sich währenddessen auf dem Heimweg. Schee wars!

Nächste Woche: Warum Du in einem Büro sitzt und ich nicht.

P.S Ziemlich traurig Geschichte, nach 5 Jahren und 3 Kontinenten haben ich meine zweittreusten Reisebegleiter verloren. Meine heißgeliebten FlipFlops. Mal kucken wann meine Converse dann schlussendlich auseinander fallen.