This is the
end, my friend!
Wie ich es vermissen werde diesen Blog zu tippseln (130 Posts!). Ich habe
neben dem Blog auch ein Tagebuch geschrieben, inzwischen Tagebibel da ich
wirklich jeden Tag geschrieben hab. Mein Tagebuch hat sich immer ein bisschen
wie ein alter, weiser Freund angefühlt. Der Blog hingegen war mein kleiner
hibbeliger Freunde der nicht so viel Input benötigt hat und es war einfach nur
Spaß. Aber alles hat ein Ende und mein letzter Blogeintrag soll natürlich ein
Feuerwerk aus Zahlen, Bildern und Geschichten werden. Fangen wir doch für die
Statistiker erstmal mit den Zahlen an.
Ich war 987 Tage unterwegs in 14 Ländern. Ich hatte während
dieser Zeit 42 Flüge, 28 Busfahrten (über 5 Stunden) ,17 Bootsfahrten, 9 Zugfahrten (über 12 Stunden), unzählbare Tuktuk/Rickscha fahrten. Meine
Fortbewigegungsmittel waren vom 08/15 Roller über ein Kamel bis hin zur 1.5
Millionen Dollar Yacht breit gefächert und es würde zu weit gehen (und auch ein
bisschen langweilig werden) hier alle aufzuzählen. Aber ein ganz besonderes
Gefährt war der Portalhubwagen in Neuseeland, da bin ich ein wenig stolz drauf
so ein Monster gefahren zu haben. Dieses ganze gefahre/gefliege (alles zusammen
130.000 Kilometer) ist natürlich angestrengend und ich musste schlafen. In über
150 Betten habe ich mich gelegt. Alles
zusammen haben wir beide zusammen (obacht festhalten) 120.000 Euro ausgegeben! Das
klingt erstmal viel aber man darf nicht vergessen, dass wir sehr lange in
Australien und Neuseeland waren und dort eben alles teuerer ist…man aber eben auch
mehr verdient. Aber die Zahl an und für sich hat mich gerade auch ein wenig
geschockt, auf der anderen Seite würde mir spontan kein besserer
Verwendungszweck für all das Geld einfallen und am Ende des Tages ich Geld
bedrucktes Papier.
Ich habe insgesamt 10 Kilo abgenommen, war unzählige Male krank mit Magen-Darm-Gedöns, Air-Con Schnupfen etc.pp und sogar
einen Zahn musste ich irgendwann selber füllen. Gestohlen wurde mir eigentlich
nichts. Es gab einmal die Dummheit meinerseits $100 auf dem Bett eines Hostels
zu lassen in das ich gerade gezogen bin. Hat wenigstens eine Familie in
Banlung, Kambodscha 3 Monate keine Sorgen gehabt.Passt eh. Dann gab es
natürlich noch die heißesten Tage (Perth, 49 Grad und die ganze Woche war
konstant über 45 Grad) und die kältesten (China, my ass), den dreckigsten Ort
(Varanasi, Indien) den Bilderbuch-Super-Ort (da streiten sich Bira in Sulawesi
und Uoleva in Tonga drum), Landschaft!Landschaft!Landschaft! (Neuseeland) und
mein, wenn man das so nennen will LIEBLINGSLAND: INDONESIEN! Wenn ich mal groß
bin wander ich dahin aus. Das lustigste ist ja, ich hab diese komplette Reise
gemacht und trotzdem fühlt es sich momentan noch so an als ob ich selbst nur
einen Blog gelesen hätte. Manchmal sitze ich irgendwo, kuck aus dem Fenster und
dann fallen mir wieder Moment, Geschichten oder Menschen der letzten drei Jahre
und ich muss ein bisschen in mich reinlachen. Die Aufarbeitung wird wohl noch
ein bisserl dauern, deswegen entschuldige ich mich auch jetzt schon wenn ich in
persönlichen Gespräche abdrifte und doof kuck. Ich bin dann gedanklich irgendwo
auf diesem großartigen Planten und komm gleich wieder zurück.
Ok, hier mal ein paar Geschichten die entweder in meiner
Tagebibel stehen oder im Kopf abgespeichert sind. Die meisten davon handeln von Personen die
ich unterwegs so getroffen habe.
Ein Gruppe von uns war auf dem Weg zu einer Bar. Ein
europäischer Mitreisender ist dann irgendwie gestolpert (Bier?) und hat sich
den Fuß dezent aufgerissen. Auf jden Fall war klar, dass er nicht zurück zum
Hostel laufen kann. Wir also zu den rumsitzenden Taxifahrern und gefragt ob uns
jemand fahren kann. Daraufhin gab es nur schallendes Gelächter weil die alle
schon so rabenvoll waren, dass sie nicht mal mehr sitzen konnten. Und dann gab
es da noch einen „Nachtclub“. Vor dem standen viele Motorräder und drinnen waren
wohl spärlich bekleidete Frauen am tanzen. Aber nach ein paar Getränken ist man
irgendwie ein bisschen mutiger als sonst und ich bin dann eben zum Türsteher (2
Meter groß&breit, wenig haut, viel Tattoo)mit noch einem mitreisenden und
habe gefragt ob er vielleicht irgendwie ein Taxi organisieren kann… Daraufhin
ist die Situation merklich gekippt, Leute sind rumgelaufen, alle haben
irgendwas auf laotisch geredet, wir standen da mit einer Mischung aus Fluchtinstinkt
und Angst. Wie war das noch wenn einen der Eisbär angreift? Läuft man weg oder
stellt man sich tot? Wie dem auch sei ist ein paar Minuten später ein
mittelalter Kerl aus dem Club gekommen der aussah als ob er der Pate von Laos
wär. Im Schlepptau einen weiteren Typen. Er hat uns dann mit breiten grinsen
erklärt, dass er der Betreiber des Etablissements ist und er uns gern heim
fahren würde, aber gerade verhindert sei. Deswegen würde sein Angestellter
diesen Job für Ihn übernehmen. Erleichertung² und auf der Ladefläche des
Pick-Ups haben wir uns alle kaputt gelacht.
Ein befreundetes Pärchen war gerade ein paar Tage in China
angekommen als Sie auf die Toilette musste. Stichwort Squat Toilette. Leider
hat sie ein wenig was durcheinander gebracht und auch die Tür aufgelassen.
Lange rede, kurzer Sinn. Sie hat im hohen Bogen aus der Toilette ins
Hotelzimmer gepinkelt. Problem an der Stelle war, dass sie nicht abbrechen
konnte und Er hat sich im Hotelzimmer nicht mehr einbekommen vor
lachen/entsetzen.
Wir sitzen in Rotorua in unserem Van. Dort ist absolutes
Campverbot. Es regnet und es ist kalt und irgendwie hoffen wir, dass wir
einfach in ruhe gelassen werden und keine $200 Strafe zahlen müssen. Nach 10
Minuten oder so fährt ein Pick-Up vor. Innen drinne ein Mann, Anfang 60, sieht
aus wie ein Ranger. Schaut mir im vorbei fahren nicht gerade freundlich in die
Augen und parkt direkt neben uns, steigt aus und nähert sich unserem Van. Ich
schreibe gedanklich weiter $200 ab und überlege schon fieberhaft wo wir
hinfahren können um die Nacht zu verbringen. Und dann steht der vermeintliche
Ranger vor uns. Er hat einen Leib Brot in der Hand und erzählt uns, dass er ja
gerade bei seiner Bäckerei war und die Ihm 3 Leib Brot gegeben haben. Er selbst
kann die aber nicht essen und hatte jetzt gedacht, dass wir Backpacker sicher
etwas damit anfangen können. Daraufhin haben wir uns 1 Stunde großartigst unterhalten,
Insidertipps bekommen, über Olympia 1974 geredet (wo er auch zugegen war) und
und und.
Lerne: Menschen sind gut! Das ist eine von wenigen
Erkenntnissen und wenn ich es irgendwie auf die Reihe bekomm würd ich mich
vielleicht sogar daran versuchen ein Buch zu schreiben. Anyone?
Und jetzt Bilder. Quer durch den Weltgemüsegarten. Falls du
auch Bock hast Reisen zu gehen, frag mich! Ich helfe gerne!
The End.