Dienstag, 12. März 2013

Tanz auf dem Vulkan.

Taranaki. Die ganze Region ist nach einem Berg benannt. Mount Taranki. Über 3 Wochen steht er jetzt dort und schaut herausfordernd auf mich herab. Am ersten Wochenende war ich zu müde vom Holzzertrümern (klingt irgendwie martialischer als Holzhacken). Das zweite Wochenende war schlechtes Wetter. Und jetzt am dritten Wochenende hat sich mein Knie kurzerhand überlegt mir meinen Aufsteig zu vereiteln... aber nicht mit mir.

Freitag, 08/03/2013

Tigerbalsam auf Knie, oder besser gesagt Knie in den Tigerbalsampott und ab ins Auto. Über New Plymouth (Versorgung kaufen) nach Egmont North. Im Besucherzentrum das Wetter nochmals überprüft, Sachen gepackt, Pasta gegessen und trotz Freibierangebots (Münchner sind halt doch die besten Campnachbarn) früh ins Bett. In meinem Kopf:

Bild von Google stibitzt, im Moment ohne Schnee.



Samstag, 05:00 Uhr.

Wenig geschlafen da es unglaublich windig war. Draussen ist es kalt und stockfinster. Ich hab keinen Bock, aber die Gipfellust treibt mich aus dem Bett. entlohnt werde ich mit einem uuuuuunglaublichen Sternenhimmel den man wie immer (mit einer semi guten Kamera) nicht fotografieren kann.






Samstag, 06:00 Uhr / 936 Meter

Müsli und Tee eingepflegt. Taschenlampe an und ab dafür. 





Samstag, 07:10 Uhr / 1492 Meter

Sonnenaufgang über Mount Ngaurohoe (Das war die letzte Wanderung die ich gemacht habe). Und auch Mount Taranaki zeigt sich heute zum ersten Mal. Der Wind ist weiterhin stark, der Weg ist aus dem Wald, durch den Busch inzwischen bei der Baumgrenze angekommen.


Samstag, 08:00 Uhr / 1700irgendwas Meter

Die Laune ist gut, Das letzte Teilstück war Genusswandern und die paar Stufen den Berg hinauf sind verzeilich. Bis zum Gipfel sind es noch bisschen über 800 Höhenmeter. Yeah!




Samstag, 09:25 Uhr / 2100irgendwas Meter

Ich könnte kotzen. Dieser verdammte Drecksvulkan. Wer hat sich eigentlich diesen Scheiß einfallen lassen?! Vulkane! Vulkane sind gefährlich und eigentlich gar keine richtigen Berge, also sollte man da auch nicht rauf. Seit 1 1/2 Stunden geht es jetzt im Schneckentempo über eine Art Schotterfeld, allerdings mit ziemlicher Steigung. Unterm Strich: ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Ich halte mich dennoch ganz gut, wenn ich mir die Neuseeländer und die anderen Touris anschaue die um mich rum eine Art russisches Eisballett veranstalten. Haltungsnoten: beschissen. Hatte ich schon gesagt es war windig? Es war verdammt windig! Und nein, ich war nicht in der Stimmung Bilder zu machen.

Samstag, 10:25 Uhr / 2456 Meter

Hinter mir liegt ein einstündiger (fast) Kletterpart. Das Ziel der Gipfel! Sieht zumindest so aus und deswegen war ich auch noch motiviert. Ziemlich am Ende meiner Kräfte oben angekommen stellt sich raus: DENKSTE! Du bist am Krater. und was liegt in diesem gottverdammten Krater? EIS! Und das Schmilzt auch nicht, so kalt ist es hier oben. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich weiter auf den Gipfel will, weil ich auf den Gipfel will oder weil es hier einfach zu kalt ist. DIESER WIND!


Samstag, 10:35 Uhr / 2518 Meter.

Fuck Yeah! Gipfel. Ole. Aussicht. Brotzeit.
Oben angekommen, kommen einem (wie immer) die letzten 4+ Stunden gar nicht mehr so schlimm vor. Einziges Manko: Man muss auch wieder zurück (was nochmal 4 Stunden dauern sollte).
Alles in allem vielleicht nicht die schönste Wanderung die ich jemals gemacht habe, dafür sehr abwechslungsreich, technisch nicht ohne und die Aussicht von diesem unglaublich symmetrischen Berg ist einfach brutal. 


das mittige Blau = Meer.
  


Samstag, 14:45 / 936 Meter

Zurück am Ausgangspunkt. Eigentlich schmerzt alles, deswegen ab ins Auto und nach Hause. Auf dem Weg dorthin mit Eis, Schokolade, McDo`s und eigentlich allem vollgestopft was irgendwie erhältlich war.  



So long... Berg Heil!


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