Kalkutta. Klingt schon irgendwie nach Chaos. Wir sind
relativ spät aus Bangkok angekommen und wenn man um 1 Uhr morgens durch
Kalkutta fährt bekommt man nur eine ungefähre Idee was hier so am Tag vor sich
geht. Man hört über Indien ja immer nur: dreckig, arm und Kühe in der Straße.
Ich war gespannt wie ein Flitzebogen als ich am nächsten Morgen
nach ein paar Stunden Schlaf aufgewacht bin. Es hat sich ein bisschen wie
Backpacker Weihnachten angefühlt. Ich wollte einfach nur auf die Straße und
sehen was hier vor sich geht.
Und hier ein Abriss der ersten 12 Stunden auf den Straßen
Kalkuttas.
Raben, Taxifahrer, halbnackte Männer die sich auf der Straße
waschen, gehupe, Taxifahrer, Rikschas (mit Motor), Rikschas (die von den
Männern gezogen werden, inzwischen eigentlich verboten, interessiert hier aber
niemanden), gehupe, Eine Leiche, 2 Kühe neben einem Metzger (!), eine 3-jährige
verfolgt mich und möchte meine Cola (das wird abgelehnt, sie bekommt unser
Wasser), Mutter Theresa`s Grab (beeindruckend und ein verhältnismäßig ruhiger
Ort), gehupe, Taxifahrer, Menschen wohin man nur schaut, HelloHello, MONEY!,
MONEY!, please some Money Mister!, Taxifahrer, Ziegen, ich spurte von der
Straßenmitte zurück als ich realisiere, dass der heran nahende Bus weder bremst
noch ausweichen will und komme um haaresbreite nochmal davon (und da dachte ich
nach Monaten in Asien, dass ich jede Straße locker überqueren kann, kann ja
keiner ahnen, dass der gemeine Hindu jedes Leben nur als eine Art Spiel ansieht.
Eine Widergeburtsgarantie führt also zu Kamikaze Fahrern), Ich trinke meinen
ersten Chai in Indien und schmeiß danach meinen Tonbecher auf die Straße,
Victoria Memorial… das alles mit einem konstanten Gehupe, überhole, gebettele
und tausenden Menschen die irgendwo hinlaufen.
Mein Hirn war zeitweise so überlastet, dass ich einfach in
den kleinen Gässchen stehen geblieben bin ohne es zu merken. Es passiert so
viel und das ständig. Freundlicherweise wird man relativ fix angehupt und es
wird um einen rumgefahren.
Vom Blumenmarkt fang ich das reden erst gar nicht an, Indien
wird nämlich erst richtig interessant wenns ums aktive Geld verdienen geht.
Stell dir den Samstagabend auf der Wiesn vor, nimm das mal 10, stell dir 30+
Grad vor und ein jeder trägt irgendwas durch die Gegend.
Großartig! Indien, wir könnten gute Freunde werden. Schade,
dass wir nur 2 Tage in Kalkutta hatten, aber die Mama musste vom Flughafen in
Mumbai abgeholt werden…
P.S Wenn man die Bilder durchschaut bekommt man vielleicht
ein bisschen ein Gefühl dafür wie sich Indien im Vergleich zu daheim (letztes
Bild) anfühlt. Im Flughafen kam ich mir auch gleich ein bisschen alleine vor.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen